Wie könnte eine sozial gerechte CO2-Bepreisung aussehen?

Diese Frage beantwortet SaveClimate.Earth e.V. mit dem Alternativen Klimakonzept, das von den Gründern des gemeinnützigen Vereins entwickelt wurde. Angela und Jens Hanson haben die Initiative im Jahr 2020 ins Leben gerufen, um ihren Lösungsansatz als Alternative zu CO2-Steuer und Europäischem Zertifikatehandel (EU-ETS) in die öffentliche und politische Debatte zu bringen. Seit 2021 ist der Verein als offizieller EU-Klimapaktbotschafter zertifiziert. Mit dem Konzept bieten Sie der Klimapolitik, nach eigenen Worten, einen Gamechanger bei ihren Bemühungen um eine schnelle Reduktion von Treibhausgasen (THG) an.

Der Beginn einer sozio-ökologischen Transformation

Initial auf europäischer Ebene, soll die Klimagaswährung ECO (Earth Carbon Obligation) als ökologisches Grundeinkommen und separates Emissions-Preisschild eingeführt werden. Um den individuellen CO2e-Konsum zu bezahlen, erhalten alle Bürger den ECO in gleicher Höhe, kostenlos und monatlich, in Form eines persönlichen Emissionsbudgets. Alle Waren und Dienstleistungen werden mit einem zusätzlichen ECO-Preisschild gekennzeichnet, welches die Summe aller Emissionen angibt, die während des kompletten Wertschöpfungskreislaufes entstanden sind. Dadurch wird der ökologische Fußabdruck sichtbar und Verbraucher können die Klimaschädlichkeit von Produkten vergleichen. Anders als die gängigen Werkzeuge zur Emissionsreduktion, legt der ECO die Verantwortung für Klimaschutz komplett in die Hände aller Bürger und nutzt somit die Macht der Konsumenten. Diese werden aufgrund ihrer begrenzten Emissionskontingente klimafreundlichere Waren und Dienstleistungen favorisieren und dadurch automatisch den notwendigen Handlungsdruck auf die Industrie ausüben, deren Herstellungsprozesse hin zu klimaneutraler Produktion zu transformieren.

Ein Vorteil dieser komplementären Ressourcenwährung ist, dass alle Sektoren eingebunden sind und dadurch die Gesamtheit aller Emissionen abgebildet wird. Wohingegen der EU-ETS lediglich 40% der Emissionen erfasst, und die CO2-Steuer bisher nur für fossile Brennstoffe in den Bereichen Wärme und Verkehr gilt.

Verteuerung schafft keine Konsumoptionen

In Deutschland liegt der durchschnittliche CO2-Verbrauch pro Person/Jahr bei ca. 9,7 Tonnen. Um die Klimaziele einzuhalten, muss dieser Wert auf unter 2 Tonnen sinken. Eine Reduktion um ca. 80%, die allein mit Einschränkung und Verzicht nicht zu bewältigen ist. Die Lösung kann daher nur darin bestehen, dass die Herstellungsprozesse, für Konsum im Allgemeinen, klimaneutral werden. Dies scheiterte jedoch bisher an der Wirtschaftlichkeit, denn fossile Energieträger sind schlicht zu billig. Ein schwerwiegender Fehler, mit dessen Auswirkungen sich die nachfolgenden Generationen auseinandersetzen müssen.

Maximale Entscheidungsfreiheit innerhalb klar gesteckter Grenzen

SaveClimate.Earth hat auch einen sozialen Aspekt berücksichtigt. Die persönlichen Emissionskontingente können gehandelt werden, so dass nicht genutzte ECO gegen Geld verkauft werden können. Bürger, die mehr als das ihnen zustehende Kontingent an Klimagas verbrauchen, zahlen also Geringverbrauchern direkt einen finanziellen Ausgleich. Dieses System trägt demnach auch zur Verringerung der Wohlstandsschere bei.

Der Verein setzt sich somit für ein THG-Abrechnungsmodell ein, das zuverlässiger und gerechter funktioniert, als die bestehenden Werkzeuge, und dennoch die Grenzen des Planeten berücksichtigt. Denn der ECO erfüllt die Verpflichtung, mittels einer budgetierten CO2e-Währung, nur noch so viel Emissionen auszustoßen, dass die Klimaziele eingehalten werden können. Diese Emissionen werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette lückenlos erfasst, transparent abgebildet und gerecht abgerechnet.

Der ECO ermöglicht dadurch maximale Entscheidungsfreiheit über unseren Konsum, allerdings innerhalb ganz klar gesteckter Grenzen für alle.

Fazit

SaveClimate.Earth ist überzeugt, dass durch das Limitieren, Rationieren und Personalisieren von Klimagas-Emissionen eine sozio-ökologische Transformation eingeleitet werden kann, und dies auf eine holistische, gerechte und liberale Weise. Somit könnte ein System etabliert werden, das einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen ermöglicht – hin zu einer Veränderung des Konsumverhaltens und zu klimafreundlicheren Produktionsprozessen.

Ein Gastbeitrag von Angela und Jens Hanson.