Selbstversorgung bei Netzausfall

Stromversorgung bei Netzausfall mit Photovoltaik und Stromspeicher

Photovoltaik auf dem Dach: die Sonne scheint – der Stromspeicher ist voll. Plötzlich Stromausfall im öffentlichen Netz, und Ihr Gebäude ist trotz gefülltem Stromspeicher ohne Energie. Warum eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher bei Stromausfall nicht automatisch eine Stromversorgung aufbaut – und was nötig ist, dass bei Ihnen nicht „das Licht ausgeht“, erklären wir hier!

Sonne satt, Speicher voll – und bei Netzausfall kein Strom in der Bude

Warum haben Photovoltaikanlagenbetreiber*innen bei Stromausfall im öffentlichen Netz keinen Strom, obwohl die Sonne scheint und die Batterien im Stromspeicher geladen sind? Warum müssen Kunden, wenn sie sich vor einem Blackout schützen wollen eine spezielle Vorrichtung installieren lassen? Wir erklären Netzersatzstrom, Netztrennung und Inselsystem – magische Worte, die bei Netzausfall wichtiger Bestandteil ihrer privaten Stromversorgung sind.

Reif für die Insel

Entscheidend für eine Versorgung mit Netzersatzstrom aus eigener Photovoltaikanlage und einem Stromspeicher ist die mechanische Trennung von Hausnetz und öffentlichem Netz. Im Fachjargon wird dann von „Inselbetrieb“ gesprochen – weil ein Gebäude als kleines Stromnetz abgekoppelt vom großen öffentlichen Netz als „Strom-Insel“ betrieben wird. Das gesamte System ist also „inselfähig“.

Warum muss für den Inselbetrieb das Hausnetz bei Stromausfall vom öffentlichen Netz getrennt werden?

Würde eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher bei Stromausfall nicht vom öffentlichen Stromnetz getrennt, würde die eigene Photovoltaikanlage gemeinsam mit dem Stromspeicher versuchen das öffentliche Netz zu speisen. Weil dem kleinen System dazu Kapazität und Leistung fehlen würde die Energie sofort im Netz verschwinden und es bliebe keine Energie fürs Hausnetz übrig.

Vergleichbar ist der Vorgang mit einem Gartenteich, der durch einen Zu- und Abfluss mit einem Fluss verbunden ist. Der Gartenteich ist vergleichbar mit dem Stromspeicher. Zusätzlich wird der Gartenteich noch aus einer kleinen Quelle gespeist – diese ist vergleichbar mit der Photovoltaikanlage.

Führt der Fluss kein Wasser, würde der Gartenteich versuchen, das fehlende Flusswasser auszugleichen. Das schafft er nicht, weil ihm auch mit dem Wasser der Quelle das Volumen fehlt. Wird der Gartenteich aber vom Fluss getrennt, reicht das Quellwasser, um den Gartenteich zu füllen, und auf dem Grundstück steht ausreichend Wasser zur Verfügung. Mit dem Netzersatzstrom ist es ähnlich wie beim Gartenteich mit Quelle: Hausnetz und öffentliches Netz müssen bei Stromausfall getrennt werden, sodass Photovoltaik und Stromspeicher genug Strom für die Versorgung vom Hausnetz zur Verfügung stellen können.

Automatische Netztrennung

Bei Stromausfall erfolgt die Trennung vom öffentlichen Netz vollautomatisch und baut eine Inselversorgung auf. Ein Energiemanagement – entweder im Wechselrichter oder im Stromspeicher integriert – steuert die Energieflüsse im Gebäude. Liefert das öffentliche Stromnetz wieder Energie, wird die Verbindung zwischen Inselnetz und öffentlichem Netz ebenfalls automatisch hergestellt.

Nicht jedes Speicher-System kann Netzersatzstrom liefern – fragen Sie nach!

Netzersatzstromversorgung ist nicht selbstverständlich Bestandteil einer Photovoltaik-Stromspeicherkombination: Es eine spezielle Funktion, die vom Kunden explizit nachgefragt werden muss. Die einfachste Form einer Netzersatzversorgung ist eine Steckdose am Stromspeicher, die bei Netzausfall ein Minimum an Grundversorgung garantiert. Eleganter sind jedoch Systeme, die bei Netzausfall ein ganzes Gebäude selbstständig vom Netzt trennen, einen Inselbetrieb aufbauen und Verbrauch, Eigenproduktion und Stromspeicher intelligent steuern, bis das öffentliche Netz wieder Strom liefert – und dann das Gebäude natürlich selbständig wieder mit der öffentlichen Stromversorgung verbinden.

Wenn Sie Interesse an Netzersatzstrom haben, sprechen Sie das Thema beim Beratungsgespräch zu Ihrem Photovoltaiksystem an.