STROMDAO GmbH

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Flexibilität für eine erfolgreiche Energiewende

Unsere heißen Themen für die Intersolar 2023

Endlich ist es wieder so weit: Die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft, Intersolar, öffnet ihre Tore – mit einer Konferenz am 13. und 14. Juni sowie einer Messe vom 14. bis zum 16. Juni 2023. Natürlich werden auch wir von STROMDAO vor Ort sein – wenn auch nicht als Einzelaussteller, sondern im Rahmen von OpenEMS.

Nach welchen Trends wir auf der Messe Ausschau halten – das erfahrt ihr in diesem Artikel. Doch eines schon vorweg: Flexibilität ist unser zentrales Thema für die Intersolar 2023.

Endlich wieder Intersolar!

2020 fiel sie wegen der Corona-Pandemie aus, 2021 wurde die Intersolar auf den Herbst verschoben und war eher ein „intimes Branchentreffen“ – wie auch ihre Nachfolgerin 2022. Doch in diesem Jahr ist die Messe wieder größer angelegt: Konferenz sowie Ausstellung locken Teilnehmer, Aussteller und Besucher auf das gut gebuchte Münchener Messegelände – mit einem breit aufgestellten Programm sowie zahlreichen angekündigten Neuerungen und Höhepunkten.

Die Chancen stehen gut – so hoffen wir zumindest –, dass die Intersolar gerade unter dem Vorzeichen der noch immer nicht ganz ausgestandenen Energiekrise wichtige Impulse für den notwendigen nächsten Innovationsschub im Bereich der erneuerbaren Energien setzen kann.

Doch welche Themen werden wohl die nächsten Jahre bestimmen – und damit die Messe?

Herausforderung Synchronität von Verbrauch und Erzeugung

Es war und ist eines der beliebtesten Argumente der Energiewendegegner: Die Sonne scheint, wenn sie scheint – und überhaupt nur tagsüber; der Wind weht, wann und wie er will; und auch das Wasser fließt nicht immer so durch die Staustufen, wie wir uns das wünschen. Erneuerbare Energien, so das Totschlagargument, brächten also nicht die für einen Industriestandort wie Deutschland notwendige Versorgungssicherheit mit sich, denn der Strom stünde schlicht nicht immer zur Verfügung, wenn er gebraucht werde.

Dieses Argument schien lange Jahre nur schwer zu entkräften: Während die Technologie zur Erzeugung erneuerbarer Energien schon lange technisch ausgereift und vor allem erschwinglich geworden ist (aktuell kann kein Strom so kostengünstig erzeugt werden wie der aus erneuerbaren Quellen), blieb die Herausforderung der Synchronität von Verbrauch und Erzeugung weiter bestehen.

Doch in den letzten Jahren sehen wir einen deutlichen Wandel: Die Speichertechnologie macht große Fortschritte. Zudem steht inzwischen die digitale und physische Infrastruktur zur Verfügung, um Bedarf und Verfügbarkeit von Energie zeitgenau zu erfassen und mit diesen Daten den Verbrauch gezielt zu steuern.

Deshalb lautet unser Kernthema für die Intersolar 2023 „Flexibilität“: Mit Speichern können wir Erzeugung und Einspeisung ins Netz immer stärker voneinander abkoppeln. Und über intelligentes Energie- und Verbrauchsmanagement steigern wir die Flexibilität auf der Verbraucherseite.

Speicher

Der Wunsch, die im Moment der Erzeugung überschüssige Solarenergie zu speichern und später nutzbar zu machen, hat zu zahlreichen Konzepten und Ansätzen geführt: So nutzt etwa STROMDAO-CTO Thorsten Zoerner die Mehrproduktion seiner Solaranlage im Sommer, um sein Haus aktiv zu klimatisieren und die dabei entstehende Abwärme über die Wärmepumpe im Erdreich zu speichern und dann in den kalten Monaten zur Beheizung zu nutzen.

Doch solche Umwege (und die damit verbundenen Reibungsverluste) werden immer weniger notwendig, denn Stromspeicher (also entsprechend dimensionierte Akkus) sind nicht nur mit immer größeren Kapazitäten verfügbar, sondern werden auch immer kostengünstiger. Bei der Balkon-PV oder bei der privaten Dachsolaranlage werden solche Speicher schon bald zur Standardausstattung gehören.

Doch auch im größeren Maßstab ist diese Technik inzwischen wirtschaftlich nutzbar: Solar- oder Windkraftwerke lassen sich mit Speichersystemen koppeln, in denen überschüssige Energie zwischengelagert und in Zeiten der (Dunkel-)Flaute ins Netz eingespeist wird. Das ist nicht nur für Stromerzeuger interessant (und etwas, das wir für unsere eigenen Kraftwerke in Betracht ziehen), sondern auch für Industrieunternehmen – vor allem jene, die ihren Strom möglichst umfassend selbst erzeugen.

Entsprechend werden wir uns auf der Intersolar zu neuen und innovativen Speicherlösungen informieren – denn diese werden wie auch schon in den vergangenen Jahren ein Schwerpunkt der Messe bilden.

Mangelnde Synchronität lässt sich jedoch nicht immer und überall mit Speichern adressieren. Platz und Kosten stellen gerade in der industriellen Großproduktion eine Herausforderung dar. Daher müssen wir auch den umgekehrten Weg gehen, indem wir den Verbrauch auf die verfügbare Energie aus erneuerbaren Quellen (oder aus der Eigenerzeugung) abstimmen. Kurz gesagt: Verbrauchs- und Energiemanagement haben momentan das größte Innovationspotenzial.

Verbrauchsmanagement

Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg eben zum Propheten: Intelligentes Verbrauchsmanagement ist unser zweites großes Trend-Thema für die Intersolar 2023 – und ein Thema, das in unserer Arbeit als Energieserviceanbieter eine zentrale Rolle spielt.

Immer mehr Unternehmen – vom Catering-Spezialisten bis zum Fertigungsbetrieb – legen Wert darauf, zum Player in der Energiewende zu werden und weitestmöglich erneuerbare Energien zu nutzen bzw. selbst zu erzeugen. Das bedeutet aber, dass diese Unternehmen ihre internen Prozesse anpassen müssen: Es gilt etwa, besonders energieintensive Arbeitsschritte in Zeiten zu verlegen, in denen ausreichend Strom aus erneuerbaren Quellen verfügbar ist.

Dass das überhaupt möglich ist, haben wir einem seit vielen Jahren anhaltenden Trend zu verdanken, die industrielle Produktion zu flexibilisieren – hin zu „on demand“ und „just in time“. Mit dem Energieverbrauch kommt nun lediglich ein weiterer Faktor hinzu, der in die Planung einbezogen werden muss.

Auch die schnellste Disposition kann ja eine Order nicht einfach so auf die Produktionsreise schicken: Materialien und Werkzeuge müssen vorhanden sein, ebenso wie Personal und Maschinenkapazitäten. Um auch den Energieverbrauch in diese Planung mit einzubeziehen, benötigen Unternehmen jedoch prognostische Daten: Es muss sich einigermaßen genau voraussagen lassen, wann ausreichend Strom für die energieintensiveren Prozesse verfügbar ist – alles andere wird dann nach Möglichkeit darum herum geplant.

Mit dem Corrently GrünstromIndex stellen wir eine solche prognostische Datenquelle bereit, die sich bequem per API abfragen lässt. Und gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten wir an Systemen für ein effektives Verbrauchsmanagement, das genau die Informationen bereitstellt, die ein Disponent für seine Entscheidungen benötigt – und auf deren Basis sich Prozesse auch automatisieren lassen.

Entsprechend sind wir besonders gespannt auf andere Ansätze zum Verbrauchsmanagement – und auf die Gespräche, die wir mit Experten und Unternehmern zu diesem Thema führen werden.

Energiemanagement

Mit dem Gesetzentwurf zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende hat die Bundesregierung gleich ein ganzes Bündel von Maßnahmen auf den Weg gebracht, die vom Pflichtangebot flexiblerer Tarife bis hin zu Datenschutz und Cybersicherheit reichen. Und die Botschaft könnte klarer nicht sein: Die Energiewende ist vordringliche Aufgabe für alle Player – Erzeuger, Händler, Verbraucher und Netzbetreiber. Flexible Stromtarife, die den Verbrauch erneuerbarer Energien fördern, werden zur Pflicht für alle Anbieter; das Roll-out von Smart Metering soll durch gedeckelte Preise massiv forciert werden.

Die Schnittstelle, die jedoch letztlich die Zielvorgaben des Gesetzes umsetzt, ist das Energiemanagement, das Verbrauch und Erzeugung möglichst optimal in der Waage hält – und so langfristig dafür sorgt, dass fossile Energieträger in der Stromversorgung zum Auslaufmodell werden.

Es besteht also Bedarf für ein solches Energiemanagement – vom Privathaushalt, deren Bewohner sich mit Informations-Nudges zum optimalen Verhalten motivieren lassen, bis hin zum Großunternehmen, das so seine Energiekosten und seinen CO2-Fußabdruck deutlich senken will.

Nicht zuletzt sehen wir einen Trend zu unterschiedlichen Formen von Stromkollektiven, in denen sich Erzeuger und Verbraucher zusammenschließen – von gemeinsam genutzten Solaranlagen oder Windrädern bis zum virtuellen Kraftwerk.

Als Mitglied der OpenEMS-Initiative ist STROMDAO umfassend daran beteiligt, die notwendigen Module und Systeme für solch ein individuelles bzw. kollektives Energiemanagement zu entwickeln und zu implementieren.

Deshalb sind wir gemeinsam mit OpenEMS sowohl auf der Konferenz als auch auf der Messe Intersolar 2023 vor Ort präsent – nicht nur um eigene Entwicklungen vorzustellen, sondern zum Austausch und zum Sammeln von Anregungen.

Apropos: STROMDAO auf der Intersolar 2023

Ihr seid selbst auf der Intersolar und wollt euch mit uns austauschen? Herzlich gerne. Ihr findet uns am Stand der OpenEMS (Halle B5, Stand 360). Vereinbart doch jetzt schon euren Gesprächstermin, damit wir dann auch Zeit füreinander haben.