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Und plötzlich ... CO2-Bilanz?

Dein Leben als Energiemanagement-Beauftragter – Teil 2

Implementierung und Betrieb eines Energiemanagement-Systems, Kosten-Nutzen-Rechnungen, Aufspüren von Flaschenhälsen, Infrastruktur-Investitionen, Prozessumstellungen: Die Aufgaben eines Energiemanagement-Beauftragten sind vielfältig. Zu ihnen gehört auch die Treibhausgas-Bilanz. Diese richtig zu erstellen ist aber gar nicht so leicht, denn es fehlen – wie so oft – die notwendigen Daten. Doch die schlummern bereits im Unternehmen: Folgt einfach der Spur des Geldes!

Dein erstes Jahr als Energiemanagement-Beauftragter liegt erfolgreich hinter dir: Du hast dich weitergebildet, ein Energiemanagement-System implementiert und dafür gesorgt, dass es mit den richtigen Daten gefüttert wird. Bei den ersten Maßnahmen hast du bereits ein gutes Händchen bewiesen. Die Mehrkosten, die der Umstieg auf Strom aus erneuerbaren Energien mit sich gebracht hat, ließen sich durch einfache Prozessanpassungen ausgleichen – und Energiespartechnik am richtigen Platz: Wer hätte gedacht, dass dauerhaft brennende Beleuchtung in den sanitären Anlagen so ein Stromfresser sein kann? Stolz präsentierst du Maßnahmen und Zahlen der Geschäftsführung, demonstrierst die neu montierten Bewegungsmelder in den Waschräumen. Doch dann kommt aus dem Plenum die Frage: „Schön und gut, aber wie sieht es mit unserer CO2-Bilanz aus?“

Natürlich ist dir bewusst, dass der Klimaschutz und die Verringerung von Emissionen zum Kern deiner Arbeit gehören. Entsprechend bist du vorbereitet: Verbrauch von Strom, Wärme und Wasser lassen sich doch leicht anhand von Pauschalmodellen in CO2-Ausstoß umrechnen, oder nicht? Ebenso der Spritverbrauch der Firmenflotte?

Doch reicht das? Nein! Denn das so entstehende Bild ist grob – und vor allem unvollständig. Wirf einfach einen Blick in die Runde: Hat sich nicht der Leiter der Beschaffung gerade eines besonders guten Deals für Ersatzteile aus Fernost gerühmt? Die bei Produktion und Transport anfallenden Treibhausgase gehören ebenso in die Bilanz. Und wie sieht es mit den tapferen Spesenrittern des Außendiensts aus? Sie reisen mit Auto, Flugzeug oder Bahn, essen in Restaurants, schlafen in Hotels: All das erzeugt gleichfalls Treibhausgase. Fluggesellschaften müssen ihren CO2-Ausstoß mittlerweile auf die Rechnung drucken und bieten oft bereits die Option für eine Kompensationszahlung an. Automobilhersteller machen zumindest Durchschnittsangaben zu ihren Modellen. Doch wie viel CO2 erzeugt eine Hotelübernachtung? Es sind je nach Hotelkategorie zwischen 24,7 und 47,6 kg, schätzt die Dehoga, also durchaus nicht gering.

Umgedreht reicht dein Unternehmen auch Klimagase weiter, spätestens mit jeder Rechnung für ein Produkt oder eine Dienstleistung, in die auch die dafür notwendigen Energiekosten eingepreist ist.

Die CO2-Bilanz kennt also, wie eine wirtschaftliche Bilanz auch, Aktiva und Passiva. Und jede Interaktion des Unternehmens – intern und mit der Außenwelt – wirkt sich auf der einen oder anderen Seite auf diese Bilanz aus. Du stehst also vor der Aufgabe, diese Interaktionen und ihre Auswirkungen zu dokumentieren: Um Himmels Willen, noch eine Buchhaltung!

Moment, wie heißt es in Krimis immer so schön? Folge der Spur des Geldes! Praktisch alle internen und externen Interaktionen eines Unternehmens hinterlassen einen Footprint in der (Finanz-)Buchhaltung: Lieferungen, Einkauf von Material und Dienstleistungen, Transporte, Reisen, Lohndaten …

Jetzt kommt es nur noch darauf an, diese Daten in die richtigen Informationen zu übersetzen – also in die Aktiva und Passiva der CO2-Bilanz. Das kann anhand von Umrechnungstabellen geschehen, von Modellrechnungen – oder gar anhand von konkreten Angaben von Partnern, Kunden und Lieferanten, wenn diese denn vorliegen. Oft tun sie das leider nicht. Wohlgemerkt: Noch nicht. Denn immer mehr Unternehmen setzen auf den Imagefaktor Umwelt – und damit auf eine eigene transparente CO2-Bilanz. Lieferanten, die keine Zahlen liefern können oder wollen, geraten dann schnell ins Hintertreffen. Und auch der Gesetzgeber wird in dieser Hinsicht immer strenger. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis Belege und Rechnungen das CO2-Netto ebenso ausweisen (müssen) wie die Umsatzsteuer, und die Buchhaltung diese Werte automatisch erfasst.

Nun mag sich so manch einer sagen: Gut, dann warte ich mit meiner CO2-Bilanz, bis ich die Daten richtig vorliegen habe. Doch genau das wäre fatal. Denn wenn alle so denken, ist Stillstand die Folge. Deshalb solltest du jetzt mit deiner CO2-Bilanz loslegen, wenn du es noch nicht getan hast. Und zwar möglichst nicht erst zum Jahresabschluss, sondern im laufenden Geschäft, damit dein Ziel nicht in einem Wust von Belegen untergeht. Die Zahlen mögen anfangs ungenau sein (und wahrscheinlich auch zu hoch). Doch nur so kommst du zu einem vollständigen Bild. Und damit zu den richtigen Maßnahmen, um den CO2-Ausstoß deines Unternehmens drastisch und schnell zu senken, idealerweise auf die Netto-Null. Denn das ist ja ein zentrales Ziel des Energiemanagements.

Apropos: Wir bei STROMDAO gehen mit gutem Beispiel voran – nicht nur in unserem eigenen Unternehmen – und stellen euch eine App für die CO2-Buchhaltung zur Verfügung: Die CO2 Accounting App, mit der ihr nicht nur eure CO2-Bilanz erfassen könnt. Sie bietet euch auch die einfache Möglichkeit der Kompensation. Für all diejenigen, denen dies zu technisch anmutet, nutzt gerne dieses weitere Angebot.

Noch Fragen rund ums Energiemanagement? Oder braucht ihr einen Partner, der euch auch in diesem Bereich von Anfang an begleitet und berät? Dann sollten wir miteinander sprechen!